more than human. design nach dem anthropozän
Das Kunstgewerbemuseum startet eine neue diskursive Plattform mit Pop-up-Ausstellungen, Vorträgen, Workshops und Diskussionspanels, um sich mit dem Konzept des »more than human« aus der Perspektive der Gestaltungsdisziplinen, insbesondere des Designs, auseinanderzusetzen. Parallel entsteht eine spekulative Wunderkammer, die auch bislang vernachlässigte Beiträge von nicht-menschlichen Akteur:innen berücksichtigen wird.
»More than human« umfasst ein Spektrum an transdisziplinären Theorien und Ansätzen, in denen anthropozentrische Perspektiven in Frage gestellt und ein Paradigmenwechsel hin zu einer intensiveren Vernetzung zwischen Mensch und Umwelt eingefordert werden. Die amerikanische, feministische Wissenschaftlerin Donna Haraway führte den Begriff »Natureculture« in den Diskurs ein, um auf die existenten Verflechtungen menschlicher und nicht-menschlicher Spezies auf unserem Planeten hinzuweisen. Die Aufhebung der Grenzen zwischen Natur und Kultur erfordert zugleich neue Denkweisen in Bezug auf Macht und Handlungsfähigkeit, Differenz und Gemeinschaftlichkeit, Atmosphären und Erkenntnistheorie.
»More than human« reflektiert ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit, nicht nur die alleinigen Bedürfnisse des Menschen, sondern auch die Bedürfnisse anderer Spezies wie Pflanzen, Tiere, Insekten, Mikroorganismen oder ganze Ökosysteme in verantwortungsbewusste Gestaltungs-, Forschungs- und Innovationsprozesse einzubeziehen.
Kuratorin
Claudia Banz (Kunstgewerbemuseum, Berlin)
Gestaltung
cyan, Berlin
Realisierung
ants and butterflies